Die Ortschaft
Der Ort Schwanewede liegt überwiegend auf der Geest, einer minder fruchtbaren Landschaft. Dennoch war diese Gegend nicht menschenleer.
Viele Funde beweisen, dass schon nach der großen Eisschmelze vor etwa 10.000 Jahren altsteinzeitliche Jäger das damals tundraähnliche Schwaneweder Gebiet durchstreiften.
In dem milden Klima der mittleren Steinzeit wandelte sich die Baumsteppe in eine wildreiche Parklandschaft und die Menschen konnten in der Gegend sesshaft werden. Zu der Zeit fand die Bestattung Ihrer Toten unter Erdhügeln oder Steinbauten statt.
In der frühen Bronzezeit ca. 1550 bis 1100 vor Christi Geburt änderte sich die Bestattungsform und man beerdigte seine Toten unter Hügelgräbern. Deutliche Zeugen jener Zeit sind die Hügelgräber in der Neegenbargsheide (Neun Hügelheide). Insgesamt fand man 26 Grabhügel aus jener Zeit.
Die nachvollziehbare Geschichte begann erst am 25. Mai im Jahre 1203, denn genau an diesem Tag tauchte der Name Borchardus de Schwanewede erstmals auf einer Urkunde des Erzbischofs Hartwig des II. in Bremen auf. Es ist deshalb anzunehmen, dass das Geschlecht derer von Schwanewede schon vor 1203 hier ansässig war.
Das Wappen derer von Schwanewede wird wie folgt beschrieben:
In blau ein schwarzbewehrter silberner rechtsschreitender Schwan mit emporgehobenen Flügeln.
Helmzier: 2 verschlungene silberne Schwanenhälse
Helmdecken: blau-silber
Blätterkrone
(Im Emblem des Heimatvereins wurde dieses Wappen nachempfunden.)
Die Familie von Schwanewede und deren Nachkommen beeinflussten die Geschicke des Dorfes Schwanewede über 600 Jahre. In der Adelschronik des Geschichtsschreibers Erpold Lindenborg im Jahre 1616 wird der Herrensitz derer von Schwanewede wie folgt beschrieben: „Ein gewaltiges, wohlverwahrtes Schloss, im Tale der Beeke gelegen, mit vier Wällen und Gräben umgeben und befestigt, was augenscheinlich zu spüren und zu sehen ist.“
Da sich die von Schwanewede und andere Adelige der Umgebung mit der Stadt Bremen anlegten und dem Handel der Bremer Bürger zu Lande und zu Wasser argen Schaden zufügten, eroberten die Soldaten der Stadt Bremen um 1300 die Anlage und machten sie dem Erdboden gleich. Nach dem Friedensschluss im Jahre 1308 wurde am „Walle“ ein wesentlich bescheidenerer Gutshof mit Burggraben erstellt, der 1932 abbrannte. (Nachzulesen in der Chronik „Schwanewede – ein Dorf im Herzogtum Bremen auf der Geest“).
Ein geschlossenes Dorf hatte sich bis 1940 nicht entwickelt, es war eine weiträumige Streusiedlung mit ca. 175 Feuerstellen. Der ehemalige Landrat Berthold sagte einmal, der liebe Gott habe aus einer Spielzeugschachtel die Häuser weithin über die Flur verstreut. Erst nach dem 2. Weltkrieg, als viele Vertriebene hier eine neue Heimat fanden, bildeten sich die ersten zusammenhängenden Siedlungen. Die Nähe zu Bremen mit seinen Arbeitsplätzen und die Ansiedelung der Bundeswehr im Jahre 1958 sowie die Anbindung der Gemeinde an die Autobahn Bremen – Bremerhaven ließen den Ort schnell wachsen. Nach der Gebietsreform im Jahre 1974, in deren Folge sich 12 Ortschaften zur Gemeinde Schwanewede zusammenschlossen, hat die Gemeinde jetzt ca. 20.000 Einwohner. Davon leben im Ort Schwanewede selbst etwa 9.200 Einwohner.
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